Auf der Zutatenliste deiner Supplement-Kapseln ist dir vielleicht schon mal die Abkürzung „HPMC“ begegnet. Ausgeschrieben steht das für Hydroxypropylmethylcellulose. Das ist zwar ein langes, kompliziertes Wort - die Vorteile der pflanzlichen Kapseln sind allerdings einfach erklärt.
HPMC Kapselhülle - kurz erklärt
Der Ausgangsstoff für HPMC-Kapseln ist Zellulose aus natürlichen Rohstoffen wie Baumwolle oder Holzfasern. Zellulose ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände. Die Herstellung von HPMC erfolgt durch eine labortechnische Modifikation der Zellulose - HPMC ist also ein halbsynthetischer Stoff. Es entsteht ein feines geruchloses Pulver, aus dem Kapseln geformt werden können. Diese lösen sich nach der Einnahme im Magen auf und geben den Inhalt frei. Der menschliche Körper kann HPMC jedoch nicht verdauen - es wird einfach wieder ausgeschieden.
Die Vorteile von HPMC-Kapseln:
- vegan und allergenfrei
- geschmacksneutrale Einnahme
- stabil gegenüber Feuchtigkeit und Hitze
- magenschonend, leicht verdaulich
Gibt es Nachteile oder Nebenwirkungen von HPMC-Kapseln?
Im Vergleich zu Gelatine-Kapseln gibt es eigentlich nur einen bedeutenden Nachteil: Kapseln aus Zellulose sind etwas teurer, da die Produktion aufwändiger ist.
Vielleicht hast auch schon mal davon gehört, dass HPMC die Darmflora negativ beeinflussen kann - das ist so allerdings nicht ganz richtig. Diese Annahme stammt aus Tierstudien, in denen hohe Dosen von emulgierenden Lebensmittelzusätzen getestet wurden - allerdings nicht HPMC, sondern Carboxymethylcellulose CMC (Chassaing et al., 2015). Außerdem wurden enorm hohe Dosen verwendet, die nicht mit einer täglichen Kapseleinnahme beim Menschen vergleichbar sind. Es gibt sogar auch eine Studie, die HPMC einen positiven, präbiotischen Effekt zuschreibt (Cox et al., 2013) - allerdings bislang auch nur in Tierstudien.
Zusammenfassend muss man also sagen, dass bislang noch keine negativen, langfristigen Auswirkungen der HPMC in Form von Kapselhüllen bei einer gewöhnlichen Supplement-Einnahme bekannt sind. HPMC ist deshalb zurecht beliebt, um Nahrungsergänzungsmittel vegan und praktisch zu verpacken.